Liebe Synodale,

herzlich willkommen im Pfarrsprengel Malchow! Der Eröffnungsgottesdienst findet in der Wartenberger Kirche statt. Die Runde steht im Eckigen, inmitten von Hochhäusern. Bis Anfang der 1980er Jahre war hier landwirtschaftliche Nutzfläche, „Hohenschöngrünkohl“. Und heute?

• Unser Pfarrsprengel geht zurück auf die drei Dörfer Falkenberg, Wartenberg und Malchow, die 1920 nach Berlin eingemeindet wurden. Hinzu kamen Siedlungen aus der Zwischenkriegszeit und später die Hälfte der Großwohnsiedlung Neu-Hohenschönhausen. Am 21. April 1945 wurden die mittelalterlichen Dorfkirchen von deutscher Seite gesprengt, vorgeblich, um der Roten Armee, die nur Stunden nach der Sprengung einzog, die Aufklärung zu erschweren. 1952 konnte der Kirchneubau in Malchow (das Malchow an der B2) eingeweiht werden. Seit dem Jahr 2000 hat Wartenberg diese neue Kirche.
• Die Großkirchenzugehörigkeit liegt hier unter 6%. In Malchow, der mit 180 Gemeindegliedern kleineren Gemeinde, gab es seit zehn Jahren keine Taufen von Gemeindegliedern; getauft wurden nicht ortsansässige Enkel von Gemeindegliedern. Wartenberg hat 1880 Gemeindeglieder. Hier dominiert – zahlenmäßig und in der Arbeit – die Siedlung Neu-Hohenschönhausen. Ungefähr die Hälfte unserer Gemeindeglieder sind Spätaussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion. Hier wohnen sehr verschiedene Menschen. Das gemeinsame Merkmal ist, dass sie aus eine günstige Miete angewiesen sind.
• Unsere Gemeinden kooperieren gern! Miteinander – wir zwei Pfarrsprengelgemeinden werden fusionieren, hoffen aber weiteren Zuwachs aus der Region. Mit der katholischen Gemeinde – unsere ökumenische Kantorei (zu der auch Konfessionslose und Freikirchliche gehören) kann sich hören lassen! Mit dem Stadtbezirk Lichtenberg, der Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE, dem Verein „Wir für Malchow e.V.“ und manchen anderen. Mit Unterstützung anderer und unseres Kirchenkreises Berlin Nord-Ost ist vieles entstanden, was sonst undenkbar gewesen wäre: ein erfolgreiches Kirchenasyl, Bundesfreiwilligendienst (in zwei Durchgängen mit Geflüchteten), ein Gartenprojekt, Laib & Seele, die Kirchplatztage im Sommer für Kinder und Erwachsene und die Gestaltung der Kirchenruine in Malchow zu einem Ort für Gottesdienst und Begegnungen – all das sind Ergebnisse von Kooperationen.

Soweit ein kurzer Einblick. Wir wünschen Ihnen eine gute und gesegnete Synode!

Im Namen des GKR Renate Kersten

Ergänzungen & FAQs nach dem Gottesdienst:

  • Das Rezept für Abendmahlsbrot und die Liturgie werden bis Ende der Synodaltagung in unserem Downloadbereich online gestellt.
  • Altar, Lesepult und Taufstein wurden von Anna Franziska Schwarzbach gestaltet https://www.franziska-schwarzbach.de/skulptur/eisen/ . Der Altar thematisiert Freiheit und Verantwortung: Das Kind ist frei, die Erwachsenen, in vier Lebensaltern dargestellt weit weniger.
  • Das Catering für den Abend stammt aus Feurichs Wirtshaus in Berlin Malchow https://www.feurichswirtshausmalchow.de/ . Auch der Kuchen kam aus Malchow.
  • Wie wechselt man in der Wartenberger Kirche eine Glühlampe? Touché! Der Neubau hat seine nicht bis ins letzte durchdachten Ecken. (Antwort: Man stellt eine Innenrüstung. Ja, wirklich.) Der GKR ist immer auf der Suche nach kompetenter ehrenamtlicher Unterstützung in Baufragen!

Kommen Sie gerne wieder! Unser Neubaugebiet ist umgeben von Naturschutzgebieten und Ausflugszielen, die gerade von Radler*innen geschätzt werden. Wer das mit einem Besuch der Kirche verbindet, kann sie mit mehr Zeit als am 10. 11. erkunden.