INFO ZUR ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN
Liebe Helfende, liebe Mitdenkende und liebe Unterstützende in der Arbeit für geflüchtete Menschen aus der Ukraine,
unsere Landeskirche möchte Ihnen allen schon einmal jetzt herzlich danken für jedes kleine und große Engagement.
Ich hatte gestern mit ihr und mehreren anderen ein Treffen bzgl. der derzeitigen Unterstützungsarbeit zur Ukraine-Hilfe in den Kirchenkreisen der EKBO.
Dabei hat sich gezeigt, dass es sehr viele Hilfsangebote, -aktionen und Eigeninitiativen gibt, jedoch nur bedingt eine koordinierte Absprache. Zudem hat sich herausgestellt, dass es noch weitere Absprachen mit den Ländern, dem Bund und vor allem dem LAF bedarf. Grundsätzlich ist jedes kirchliche Engagement gut und wertvoll. Für die Versorgung und Aufnahme der geflüchteten Menschen sind grundsätzlich die Länder und der Bund zuständig. Wir als Kirchengemeinden können die staatlichen Aufgaben nur mitunterstützen und nicht übernehmen. Dank unserer kirchlichen und diakonischen Einrichtungen sind wir für diese Aufgabe jedoch mitprädestiniert.
Hinsichtlich des Schreibens von Frau Dr. Bammel vom 5. März, in dem es um Unterkünfte für geflüchtete Menschen aus der Ukraine geht, muss mittlerweile gesagt werden (Stand: gestern), dass das LAF derzeit keine weiteren kurzfristigen Unterkünfte benötigt, sondern eher auf der Suche nach mittel- und langfristigen Unterkünften ist. Zudem ist das LAF nur für Unterkünfte von mehr als 100 Personen zuständig. Alle kleineren mittel- und längerfristigen Unterkünfte sollten mit dem zuständigen Bezirks- oder Gemeindeamt abgesprochen werden.
Sowohl das Land Brandenburg als auch das Land Berlin sowie die EKBO haben nunmehr zentrale Hilfe- und Informationswebseiten.
Eine ganz wichtige Information zur Arbeit mit den geflüchteten Menschen gibt es noch: Leider gibt es nicht nur gute und hilfsbereite Menschen.
Am Hauptbahnhof haben sich bereits Menschenhändler und Zuhälter unter die Helfenden gemischt. Es ist also besonders wichtig, dass wir darauf achten und auch unsere helfenden Menschen dafür sensibilisieren, inwieweit welche Hilfe wie wo und wann möglich, hilfreich und gut ist, und vor allem: dass Menschen vor jeglicher Gewalt zu schützen sind. Alle Helfenden sollten daher erfasst werden und sich ebenso ausweisen müssen, damit hilfsbedürftige Menschen nicht ausgenutzt, missbraucht oder anderswie schlecht behandelt werden. Gleiches gilt natürlich auch für die helfenden Menschen, auch sie sind mitzuschützen.
Insofern bitte ich die beiliegende Risikoanalyse samt dem Verhaltenskodex der EKBO zu beachten und auch umzusetzen.
Pfr. Sven Stoltmann
neuer Beauftragter für den Aufgabenbereich Integration und Migration im Kirchenkreis Berlin-Nordost